Leseprobe 2

Buch: Die Feuerläufer„Die Feuerläufer“
Barfuß über die Glut

Statt Auszüge des Buchinhaltes gibt es auch diesmal wieder das Vorwort und das Nachwort zu diesem Buch.

 


Prolog

Im Feuerlaufseminar ist es das erklärte Ziel, unbeschadet über 700 bis 900 Grad heiße Glut zu laufen. Barfuß, versteht sich! Alles andere wäre schade um deine Schuhe.

Doch es geht noch um viel mehr. Aus meiner Sicht sind die Übungen und Themen der Vorbereitungsphase die wertvollste und nachhaltigste Komponente im gesamten Seminar. Es geht um Fragen, die das Leben, die dein Leben betreffen und die weit über das Feuerlaufen hinauswirken. Denn es gibt vermutlich Gründe, weshalb du dich angemeldet hast oder dich für dieses Thema interessierst. Im Seminar werde ich dich danach fragen.

Weshalb läufst du über die Glut? Wofür brauchst du diese Feuerlaufenergie? Was wünschst du dir jetzt oder generell in deinem Leben? Was hat dich bisher daran gehindert das zu tun, was zu tun wäre? Was hat wirklich Bedeutung für dich in deinem Leben? Wer bist du und wer möchtest du sein?

Diese Fragen auszusparen ginge gar nicht, denn sie werden von den Teilnehmern mitgebracht oder kommen im Seminar zwangsläufig an die Oberfläche. Deshalb werde ich in diesem Buch auch darüber schreiben.

Wer noch nie auf einem Feuerlaufseminar war, wird sich vielleicht fragen, ob er das überhaupt braucht? Okay, auch ohne Feuerlaufen kann man zweifellos glücklich leben. Doch, wenn du das geschafft hast, was ist dann noch alles möglich in deinem Leben?

Stell dir vor, du bist barfuß über glühende Kohlen gelaufen. Du hast es dir selbst bewiesen, dass scheinbar Unmögliches möglich ist. Was geht dann noch alles in deinem Leben? Erfahre, wie es sich anfühlt, die Komfortzone zu verlassen, um einen neuen und spannenden Raum mit neuen Möglichkeiten zu betreten.

Für mich war mein erster Feuerlauf ein unvergessliches Schlüsselerlebnis. Es war unbeschreiblich. Kurze Zeit später ließ ich mich zum Feuerlauftrainer ausbilden.

Als Coach und Trainer führe ich seit vielen Jahren Seminare zur Persönlichkeits- und Teamentwicklung durch. Resümierend kann ich sagen, dass es keine authentischere und nachhaltigere Erfahrung gibt als ein Feuerlaufseminar.

Mit diesem Buch möchte ich dich einladen, mehr über das Thema Feuerlauf und über die Hintergründe und die Vorgehensweise in einem Feuerlaufseminar zu erfahren.

In der ersten Hälfte bekommst du einen Eindruck vom Seminarablauf. Dort findest du immer wieder Verweise auf Hintergrundinformationen in der zweiten Buchhälfte. Es erleichtert das Gesamtverständnis, wenn du diese sofort liest und dann wieder zurückgehst.

Viel Freude beim Lesen und vielleicht sehen wir uns bald.

Ich freue mich auf dich.


Nachwort

Mancher liest ein Buch der Reihe nach von vorne bis hinten und andere stöbern darin herum. Beides ist in Ordnung, denn für viele Themen gibt es keine Reihenfolge, weil alles miteinander zusammenhängt und sich gegenseitig beeinflusst. Alles steht gleichzeitig zur Verfügung. Deshalb ist es gleichgültig, womit du beginnst. Viel wichtiger ist, dass du überhaupt begonnen hast. Und dazu gratuliere ich dir nochmals ganz herzlich.

Wir glauben, dass unser Leben nacheinander abläuft, weil wir mit dieser Struktur leichter zurechtkommen, und weil wir es so gelernt haben. In unserer Wahrnehmung gibt es einen Weg, der irgendwann beginnt und irgendwie endet. Wir unterteilen in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Zeit vergeht nacheinander und das Ursache-Wirkungs-Prinzip aus der Epoche von Newton scheint sich zu bestätigen. Doch das ist nur durch unsere Betrachtung so!

Der Text in diesem Buch steht zwar fortlaufend vom Vorwort bis zum Nachwort. Aber das ist ein Konstrukt, denn ich habe mich für diese Reihenfolge entschieden. Ich hatte viele Möglichkeiten und hätte die Reihenfolge auch anders anordnen können. Und du konntest dann trotzdem noch entscheiden, in welcher Reihenfolge du liest. Vielleicht hättest du sogar dieses Buch nie gelesen, wenn du dich für ein anderes entschieden hättest. Es gibt immer unzählig viele, gleichzeitige Möglichkeiten. Welche Rolle der Zufall dabei spielt – darüber sind sich selbst bodenständige Naturwissenschaftler uneins.

Spätestens seit Albert Einstein wissen wir, dass das lineare, newtonsche Prinzip von der Quantenphysik überlagert wird und ab einer gewissen Ebene nicht mehr gilt. Doch im Alltag tun wir uns schwer mit komplexen, holistischen Modellen. Und die Relativitätstheorie kennen wir meistens nur vom Namen her. Dabei ist sie unumstößlicher Bestandteil unserer Welt und unseres Lebens. Ob wir das verstehen oder nicht und ob wir diese Erkenntnisse nutzen oder nicht. Raum und Zeit sind in Wahrheit variabel und relativ – nur ein Konstrukt unserer Beobachtung.

Doch bevor wir jetzt abheben, gehen wir mal ganz pragmatisch mit einem Beispiel an dieses allgegenwärtige Thema heran.
Stell dir vor, du hörst immer den gleichen Radiosender und beziehst daraus deine Sicht auf die Dinge und über die Zusammenhänge in der Welt. Das Programm ist vielfältig und du bist zufrieden. Weil auch andere diesen Sender eingestellt haben, bist du nicht allein damit, sondern erhältst Bestätigungen, dass das der richtige „Lebenssender“ ist. Es läuft gerade ein Musiktitel und du öffnest deine Tür. Draußen steht dein Nachbar und du sagst zu ihm: „Der Titel klingt wirklich super.“ Dein Nachbar schaut dich ungläubig an und fragt: „Welcher Musiktitel? Es kommen doch gerade Nachrichten.“ Jetzt könntet ihr euch streiten, wer Recht hat. Ihr könntet es euch sogar gegenseitig beweisen wollen. Es wäre schnell klar, dass jeder Recht hat, vorausgesetzt, du änderst deine Position und nimmst die deines Nachbarn ein. Denn dein Nachbar nimmt tatsächlich eine andere Realität war. Er hört einfach einen anderen Radiosender zur selben Zeit.

Viele Menschen verhalten sich in dieser Situation so. Sie lassen nur ihre Sicht auf die Dinge gelten und sind von der Richtigkeit felsenfest überzeugt. Damit ignorieren sie ihr vollkommenes Potential und die physikalischen Grundgesetze der Gegenwart. Mit dieser selbstverursachten Einschränkung blockieren sie unwissentlich die Entfaltung ihrer Persönlichkeit und die Fähigkeit, selbst zu entscheiden und zu gestalten.

Es hängt von dir ab, durch welche „Brille“ du schaust und welchen „Sender“ du empfängst. Auch wenn du immer nur einen „Radiosender“ einstellen kannst, so weißt du, dass weltweit tausende Sender gleichzeitig laufen und dir zur Verfügung stehen. Manche in einer fremden Sprache, die du (noch) nicht verstehst. Trotzdem existieren sie. Es ist deine Entscheidung, welchen „Sender“ du einstellst. Du kannst jederzeit deine Frequenz wechseln. Diese Metapher zeigt, dass alles parallel in unendlicher Fülle für dich vorhanden ist.

Du bist der Schöpfer deines Lebensweges, egal welchen Weg du bisher gegangen bist. Ob du groß, klein, dick, selbstbewusst, ängstlich, mutig, wohlhabend, schwarz oder weiß bist – du musst niemals Opfer sein, du bist Schöpfer. Du bist genau das, was du zulässt und wofür du dich entscheidest. Die Kraft deiner Gedanken und Worte ist enorm – sie ist realitätsbildend.

Das erfährst du auch im Feuerlaufseminar durch die vielen Impulse, Themen und Übungen innerhalb der Vorbereitung. Nach dem Lauf über die Glut hast du deine innere Kraft erlebt. Du weißt nun aus eigener Erfahrung, was in dir steckt und kannst fortan darauf zurückgreifen. Du wirst aktiv Entscheidungen treffen, so, wie bei deinem Lauf über die Glut. Du wirst deine „Empfangsfrequenz“ überprüfen und bewusst einstellen. Dein „Empfänger“ geht in Resonanz mit dem „Sender“, den du auswählst.

Nicht der Sender, sondern der Empfänger trifft die Auswahl. Dorthin, wo du deine Aufmerksamkeit richtest, entsteht Realität – deine Realität. Spürst du, was ich meine?

Jeder Mensch kann das und du als Feuerläufer erst recht.

Wenn du noch Zweifel hast, so ist das hervorragend. Zweifel lassen uns Aussagen und Dinge tiefer und gründlicher hinterfragen. Unsere Welt braucht Zweifel und vor allem Menschen, die nicht aufhören, gute Fragen zu stellen. Bleib dran, bleib auf Empfang.

Wenn dir Praxis näherliegt als Theorie, wenn du statt Worten das praktische TUN bevorzugst, dann sehen wir uns vielleicht auf einem Feuerlaufseminar. Ich freue mich auf dich.

Vielen Dank für dein Interesse. Bleib weiterhin neugierig, kritisch und offen.

Bis demnächst.

Klaus

 


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"Die Feuerläufer"
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